Montag, 10. August 2009

Die goldene Vergangenheit

Was war das Leben spannend damals - was haben wir gelacht!
Was haben wir gelacht, als wir im Auto vor dem Maulwurf kifften und der Qualm die kleine Kabine völlig vernebelte.
Ja mei, war das lustig.
Wie spannend war das Leben noch, als wir unseren ersten LSD-Trip nahmen und die Musik losging.
Was haben wir gelacht - wie cool haben wir uns gefühlt mit unseren langen Haaren.

Heimlich verschleppt

Neulich nacht hat man mich abgeholt während ich schlief. Irgendjemand ist der Meinung, daß ich besser zur Insel Depressiva passe, als zur Insel Musica.
Als ich die Augen aufschlug, war alles wie immer. Sonnenschein im Garten, die Vögel zwitscherten, aber irgend etwas stimmte nicht an dem Bild. Etwas war falsch daran.
Ich schüttelte den Gedanken ab und machte "business as usual"
Aber alles lief nicht mehr so richtig rund.
Dann bemerkte ich neulich, daß mein Garten aus Wänden von Pappe mit aufgedruckten Fotos von Bäumen und Büschen bestand. Die Vogelstimmen kamen von einem endlos-Tonband.

Die Insel Musica

Neulich ging überraschender Weise ein Schiff von der Insel Depressiva nach Musica. Ich ergriff die Gelegenheit, dort meinen Urlaub fortzusetzen...


Die Insel Musica ist viel schöner als Depressiva. Die Tage sind hell und freundlich und die Nächte nicht so lang.
Es gibt viel Leckeres und leichtes zu essen. Mediterran eben. Der Wein ist rot, schwer und rinnt feurig die durstige Kehle hinab.
Der Rausch aber ist leicht, beschwingt und angenehm. Es gibt keinen Kater am nächsten Tag. Im Gegenteil - man wacht frisch und munter auf und hat den Kopf voller neuer Ideen.
Alte Gitarren restaurieren, die Stereoanlage aufpeppen und ständig neue Melodien verspeisen.
>Ach, das Leben ist wieder eine Lust!
Hier lässt es sich leben, hier könnte ich bleiben... und der Tag der Abreise liegt noch in weiter Ferne!

Urlaub auf Depressiva

Habe lange nix geschrieben
bin im Urlaub auf der Insel Depressiva
die Nächte dort sind lang und dunkel
auch am Tag wird es nur langsam hell
bin irgendwie versunken
auftauchen geht auch nicht so schnell
hab heut nacht mit Gott geredet
das war wunderschön
sein Licht hat schon fast geblendet
als ich glaubte, daß er mir sagen wollte:
nimm Lebertran, mein Sohn!

Dienstag, 28. Juli 2009

Endstation

Altenheim Gemeinschaftsraum.

Ich sitze bei den Alten am Tisch und schaue in die Runde. Die Alten reden nicht viel. Sie sehen aus, als ob sie auf etwas warten.

Hier ist die Endstation. Wann holt mich jemand ab?

Die Gesichter sind welk, die Lebensfreude meist erloschen. Ein uralter Herr spielt alte Volkslieder auf der Mundharmonika. Einige dünne Stimmen singen freudig mit. Sie erinnern sich an frühere Zeiten.

Sie wirken wie heruntergebrannte Kerzen. Einige flackern schon, wollen bald ausgehen. Einige scheinen noch eine längere Zeit zu brennen. Wirken fröhlich. Andere sitzen nur stumm in ihrem Rollstuhl, brüten farblos über trübsinnigen Gedanken. Eine merkwürdige Leere scheint ihre Augen zu erfüllen.

Mich fröstelt. Ich lese den Herrschaften etwas vor. Bin mir unsicher, ob sie alle fähig sind, das Gelesene aufzunehmen. Eine Dame ist geistig sehr wach, man kann mit ihr über den Text reden. Sie hat nicht nur alles verstanden, sondern strahlt Geist und Würde aus. Die hatte früher sicher mal viel auf dem Kasten.
Und nun sitzt sie hier auf dem Abstellgleis und wartet. Wartet, daß sie jemand abholt.

Am Ende der Lesung wird geklatscht. Es war eine gute, lebendige Geschichte aus der Kindheit. Wir wechseln noch ein paar Worte, dann muß ich gehen.

Ich frage mich, welchen Sinn das Ganze hatte, ein paar alte Herrschaften eine gute Stunde zu unterhalten. Vielleicht verkürzt es die Wartezeit. Oder ist es völlig sinnlos?
Diese Alten sind doch nur noch "Kostenfaktoren", ohne irgend einen Beitrag zur Gesellschaft. Nutzlos, irgendwie. Eine Belastung meistens.

Ich möchte niemals in einem solchen Heim enden, auch wenn die Mitarbeiter sich in diesem Heim rührend um die Bewohner kümmern. Hoffentlich kommt meine "Endstation" rasch und unerwartet.

Ich mag meine alten Zuhörer gern und lese ihnen gerne vor. Ich wünsche mir, daß durch mich einige Tröpfchen der Liebe Gottes in ihr Herz fallen und sie fröhlich machen. Ich wünschte mir, man könnte das Altern und den Tod aufhalten und zurückdrängen. Ich wünschte mir, man könnte sie retten!

Wo werden diese lieben Menschen nach ihrem Tod sein? Bei Gott? In der Hölle?
Ich kann nichts davon erahnen. Mich beschleicht das drückende Gefühl, daß nur eine große Leere, ein großes "Nichts" sie erwartet. Grau und schwer.
Wenn sie so langsam in die Herrlichkeit Gottes herüberdämmern würden, könnte man nicht etwas davon spüren?

Donnerstag, 25. Juni 2009

Der Gedankenproduzent

Er sitzt da in seinem zerschlissenen Sessel.
Es ist die einzige Sitzgelegenheit im Raum.

Die alten, ausgebleichten Tapeten hängen in Fetzen von der Wand.
Dahinter bröckelt der Putz und die Holzdielen liegen zum Teil bloß.

Das Gesicht des Menschen ist mittelalt - vielleicht fünfzig oder sechzig.
Es färbt sich gelblich grau mit eingefallenen in sich gekehrten dunkel geränderten Augen.

Ein boshaftes Lächeln umquält den dünnen Mund. Leise und ganz leicht.
Die Haut schwitzt. Es ist heiß in Chicago.
Doch der Mann scheint die Schweißperlen, die in kleinen Rinnsalen auf Augen und Wangen fließen nicht zu bemerken.

Er ist völlig konzentriert und in sich gekehrt - Die Augen blicken ins Leere.
Über ihm kreist kläglich der müde Rest eines einstmals stolzen Ventilators. Ab und zu bewegt sich eins der spärlichen dünnen Haare des Mannes im leichten Luftzug.

Der Raum ist vermüllt. Überall liegen zusammengeknüllte Zeitungsreste, leere Papiertüten und Essensreste auf dem Boden, dem wackeligen Tisch und der ausgebleichten Anrichte.
Alle Möbelstücke wirken ausgebleicht und staubig. Das einzige Bild an der Wand hängt schief.

Schief hängt auch der Kopf, seltsam entspannt, während die flackernden Augen das einzige Lebenszeichen des Seltsamen von sich geben.
Diese Augen - trübe wie Schmutzwasser und dennoch von einem fahlen Licht erhellt.
Die Kamera zoomt sich langsam näher und näher an diese Augen heran. Schließlich ist nur noch ein einziges Auge im Objektiv zu sehen - näher und näher - nur noch das schwarze Loch der Pupille und dann....

Hinein in einen Strom voller Licht und Leben - ein summendes, brummendes Universum von Elektrizität, Farben und seltsam fließenden Formen. Der ganze Strom fließt zu einer riesigen Matrix voller unverständlicher Zeichen und Symbole.

Davor steht ein Wissenschaftler im weißen Kittel - jedenfalls hält man ihn sofort dafür.
Lächelnd beantwortet er die Fragen der angereisten Gäste und Zuschauer:
"Jawohl meine Damen und Herren, Mr. Smith ist der derzeitige Gedankenproduzent - zuständig für Amerika, Europa und die westliche Welt."

"Und was für Gedanken produziert er so?" fragt ein emsiger Mann mit Presseausweis am Revers.

"Krieg und Frieden, Rassenhass und religiöse Gedanken hauptsächlich. Aber die Wissenschaftler und Philosophen werden auch bedient!"

"Und was ist mit den Medien?" fragt der Reporter weiter.

"Ach die Medien denken doch nicht wirklich selber, die Berichten doch nur und kauen die Gedanken der Künstler, Intellektuellen und Politiker wieder" lächelt der Mann im weißen Kittel.

"Und Sie wollen allen ernstes behaupten, dieser ominöse Mr. Smith produziert die ganzen wichtigen und entscheidenden Gedanken der gesamten westlichen Welt? Für Millionen von Menschen?"

"Eine Zwischenfrage bitte!" ruft eine hektische Dame mit angekautem Kugelschreiber in der Hand. (Laptops und Aufzeichnungsgeräte sind hier nicht erlaubt)
"Und wie -bitteschön- kommen die Gedanken an die Addressaten? Das ist doch völlig unmöglich!"

"Nein, nein Frau Piontek, kein Problem für unsere Matrix - wir arbeiten mit Subraumwellen im ultraflachen Frequenzbereich. So haben wir unbemerkten Zugang in jedes Gehirn auf der Welt - und jeder Mensch glaubt doch wirklich er denke seine eigenen Gedanken."
Bei diesem Satz strahlen die Augen des Wissenschaftlers blau und fröhlich. Er doziert weiter:

"Das heißt allerdings nun nicht, daß alle Gehirne gleichgeschaltet wären - viel zu uneffektiv und Fehleranfällig. Es kommt ganz auf die individuellen Fähigkeiten und die Kapazität des Einzelnen an. Jeder ist halt nur empfänglich für die Art Gedanken, die er auch verarbeiten kann. Aber so bleibt die Illusion der Individualität des Einzelnen völlig intakt. Keine Sau bemerkt, daß er gar nicht selber denkt, sondern quasi nur gedacht wird!" erklärt der Wissenschaftler mit triumphierender Miene.

"Und ist dieser ominöse Mr. Smith überhaupt ein Mensch...oder was ist dieses... Ding?" fragt eine dunkelhaarige Frau mit verrauchter Stimme.

"Tut mir aufrichtig Leid", antwortet der Mann im weißen Kittel freundlich, "Darüber darf ich keine Auskunft geben - Geschäftsgeheimnis!"
Zufrieden blickt der Weißkittel in die Runde. "Sonst noch Fragen?"

Der Gedankenproduzent rekelt sich im Sessel und lächelt leise in sich hinein. Er hat gerade eine großartige Idee an die Börsenwelt geschickt.

Montag, 22. Juni 2009

Auf einer grünen Blumenwiese

Auf einer grünen Blumenwiese steht Freund Hein und winkt mir zu. Ich tue so als würde ich ihn nicht kennen und schaue in eine andere Richtung.

Der Himmel ist blau und strahlend, die Vögel zwitschern und freuen sich des Lebens. Die Sonne strahlt. Am Himmel sind ein paar nette weiße Wolken. In der Nähe murmelt ein Fluss.
Freund Hein steht immer noch da und winkt mir zu. Das Sonnenlicht spiegelt sich in seiner scharfen Sense. Er ist der Schnitter Tod. Will er zu mir?
Nein, nein, Du hast noch Zeit, bedeutet er mir mit einer Geste. Er spricht niemals, ist stumm, doch Du weißt trotzdem, was er sagt. Er hat so seine eigene Art zu reden.

Ein Mann liegt im Todeskampf, mitten auf der grünen Wiese. Er nimmt die bunten Blumen nicht mehr wahr, nicht den Gesang der Vögel.

Obwohl seine Lieben um ihn versammelt sind, kämpft er allein - chancenlos.
Er will leben, möchte noch bleiben, versucht den Tod aus sich herauszuwürgen. Ungläubig schaut er, kann es nicht fassen, daß ER gemeint ist - er wird doch noch gebraucht - hat eine liebe Frau und vier Kinder, die ihn lieben.

Doch Freund Hein kennt kein Erbarmen, er hat schließlich einen Auftrag. Seine Hand schließt sich fest um das Handgelenk des Sterbenden - er nimmt die scharfe Sense mit der anderen Hand und schneidet den Lebensfaden durch.

Hilfloses Entsetzen durchfährt Frau und Kinder. Die Beter werden stumm. Freund Hein trägt den Toten zu seinem Boot und rudert schnell mit ihm über den Fluss - außer Sichtweite.
Und wir alle bleiben zurück - sind stumm - erschüttert.

Jeder weint für sich allein. Einsam.



The wall on which the prophets wrote
Is cracking at the seams.
Upon the instruments of death
The sunlight brightly gleams.
When every man is torn apart
With nightmares and with dreams,
Will no one lay the laurel wreath
As silence drowns the screams.

Between the iron gates of fate,
The seeds of time were sown,
And watered by the deeds of those
Who know and who are known;
Knowledge is a deadly friend
When no one sets the rules.
The fate of all mankind I see
Is in the hands of fools.

Confusion will be my epitaph.
As I crawl a cracked and broken path
If we make it we can all sit back
And laugh.
But I fear tomorrow Ill be crying,
Yes I fear tomorrow Ill be crying.
King Crimson - Epitaph

Freitag, 5. Juni 2009

Sehnsucht nach Anderland


I
ch habe Sehnsucht, Sehnsucht nach Anderland.

Aber wo liegt es, dieses andere Land?
Liegt es hoch droben in den Wolken?
Oder in den Tiefen der Erde?
Muß man durch ferne Galaxien reisen um dorthin zu gelangen?

Als Kind erlebte ich Anderland in den Büchern von Robinson Crusoe, antiken Heldensagen und Märchen. Ich brauchte manchmal nur die Augen zu schließen und schon war ich da.
Oft war es beunruhigend, drohend und beängstigend.
Manchmal war es wunderschön – wie ein Paradies.
Aber immer war es spannend und niemals langweilig.

Man kannte keinen Überdruß.

Anderland ist das Land der Hexen und Feen, der bösen Zauberer und des kleinen Volkes. Man findet dort Zwerge und Faune und mächtige weise Alte. Man kann sich verlieren in den herrlichen lichten Wäldern Lothloriens und mit edelen Elben und Rittern dahergehen. Es gibt verwunschene Schlösser und Gärten, tiefe Höhlen und Planeten des Grauens.

Anderland ist wild und schön – gefährlich und atemberaubend.

Womit kann man es vergleichen?

Ich habe eine unstillbare Sehnsucht nach Anderland.

Dienstag, 2. Juni 2009

Mein Herr ist die Logik

Mein Herr ist die Logik

Und ich werde darben...

Sie führt mich auf kahle Höhen, wo der Sturm nur so peitscht

Und gibt mir nichts zu essen!

Ja, ich kann wohl existieren – und zuweilen sogar im größten Luxus –

Aber mein Inneres bleibt leer, kalt und hungrig.

Ich sehe, wie die Anderen feiern, tanzen und fröhlich sind

Doch ich stehe hier allein

Wenn ich versuche, mich an ihren Festen zu sättigen

Fühle ich mich wie ein Fremder unter ihnen

Und finde keinen Zugang.

Ihre Feste befremden mich

Ihre Speisen schmecken bitter, hohl und fad.

Aber ich habe EINEN Trost – ich weiß alles besser

Und habe immer recht!

Sonntag, 31. Mai 2009

Die Schattenspieler

Am Ende der Welt an einem weißen Strand leben die Schattenspieler.
Während die Sonne immerfort brennt und ihre unbarmherzigen Strahlen voller Wucht auf den Rand der Erdscheibe schleudert, spielen sie ihr Spiel mit den Schatten.

Der Wind steht hart wie ein Brett auf dem Strand der Entscheidung - die Schattenspieler lenken alle Entscheidungen der Mächtigen auf dieser Welt - ungesehen und unbemerkt. Sie allein ziehen die Fäden der Geschichte - die Könige der Welt sind nichts als Marionetten. Sie leben in Pomp und Gloria, tanzen ihre Tänze, trinken und lachen und halten sich für unendlich wichtig.

Niedrige Menschen kriechen schleimig vor ihnen, um eines Tages selbst auf dem Thron der Nichtigkeit zu sitzen um zu befehlen, zu töten und ihre Fleischeslust auszuleben.

Doch das Angesicht der Mächtigen und Könige ist fahl und krank, das überhebliche Lächeln wirkt bemüht und ausdruckslos - der Tod frisst heimlich schon in ihren Gedärmen.
Ihr Prunk geht dahin - verrostet und verfault, von Motten zerfressen.

Und die Schattenspieler spielen ihr Spiel. Immerfort und fort. Endlos.


Samstag, 30. Mai 2009

Schneeflocken





Keine sieht aus wie eine Andere. Es sind alles Unikate. Jede Schneeflocke ist einzigartig und wunderschön.
Es gibt Billionen und Aberbillionen davon. Jedes Jahr. Weltweit. Immer wieder neu erschaffen!

Welch eine wunderbare Kreativität steckt wohl dahinter?

Als Kind war ich ein "Kreativer". Ich hielt mich für ein verkapptes Genie, daß nur noch nicht entdeckt worden war.
Ich hielt mich für einen Erfinder. Manchmal vermischte ich verschiedene Substanzen zusammen wie: Rasierwasser, homöopathische Medikamente, Zucker, Salz und Essig etc. und dachte ich würde vielleicht einen neuartigen Sprengstoff "erfinden".
Ich versuchte das Gemisch mit einem Streichholz anzuzünden, aber nichts passierte. Es gab nie irgendeine Reaktion.

(So ähnlich kommt es mir vor, wenn "Evolutionswissenschaftler" vermuten, daß das Leben entstanden ist, weil irgendein Zufall chemische Elemente willkürlich zusammengemischt hat)

Trotzdem hielt ich mich für etwas Einzigartiges. Ich war jemand Besonderes.
Damals wusste ich nur noch nicht, daß jeder Mensch etwas ganz Besonders ist!
Sind wir nicht viel komplizierter und schöner gebaut worden als eine Schneeflocke?
Nur eine einzige lebende Zelle von Dir ist um ein Vielfaches komplexer und wunderbarer als jede Schneeflocke.

Warum findest Du Dich nicht schön? Bist Du nicht wunderbar gemacht worden?
Ich sehe Dein müdes Lächeln gerade jetzt von
ferne durch den PC-Monitor schimmern.
Ich und schön?

Vielleicht sind wir nur blind geworden. Blind für die Schönheit eines jeden Menschen.

Warum? Weil Hollywood, die Bildzeitung und das Fernsehen uns Tag für Tag predigen was schön ist und was nicht? Weil es die Mächtigen der Welt sind, die uns sagen, was wir schön zu finden haben?
Weil uns Eltern, Geschwister und Freunde den Maßstab für Schönheit vorgegeben haben?

Jeder Me
nsch ist einzigartig. Wie eine Schneeflocke. Keiner gleicht dem Anderen bis aufs Haar.
Jeder hat seine eigenen Gedanken, seine eigene Welt.
Jeder Mensch ist kostbar.
Auch Du.


Alle Fotos: SnowChrystals.com

Freitag, 29. Mai 2009

Dissoziation

Psalm eines Depressiven

Ich bin wütend!
Wütend auf mich und wütend auf Gott.
Wütend auf mich, weil ich mich nicht ändern kann.
Wütend auf Gott, weil er mich nicht heilt und ich weiter an mir leiden muß.

Wozu dieses sinnlose Leid?

Wozu die ständige Hoffnung auf ein Morgen, wenn sich doch nichts ändert?

Ich wünschte ich könnte schlafen - ewig schlafen - doch ich muß noch Meilen gehn, bevor ich ruhen kann.
Gibt es ein Himmelreich? Dann komme bald, Herr Jesus.

Warum diese ständige Verzweiflung? Immer wiederkehrende Belanglosigkeiten.
Gibt es eine zukünftige Hölle, oder bin ich da schon längst?

Ich bin wie Sisyphos, der den Stein immerfort bergauf rollt, aber nie die Spitze des Berges erreicht. Und immer wieder entgleitet er und rollt bergab.
Ich kann nicht mehr und mag nicht mehr.
Macht mir keine neue Hoffnung, die doch nur wieder enttäuscht wird.

Die schlimmste Hölle wäre, wenn es zu den Höllenstrafen gehörte, an einen Erlöser zu glauben, der mich aus der Hölle rettet, um mich dann in das ewige Feuer zurückzuwerfen.
Immer und immer wieder.
Hoffnung auf Erlösung - die dann enttäuscht wird zu ständig tiefer gehender Pein im Sumpf des Verderbens.

Das kann kein Gott der Liebe sein, der sich so etwas ersann!
Nein so etwas gibt es nicht.
Das ewig Böse ist undenkbar und unvorstellbar.
Kein Gott der Liebe würde so etwas zulassen. - Wo ihr Wurm nicht stirbt und ihr Feuer nicht erlischt.

Donnerstag, 28. Mai 2009

Vibrations

Bells of Bemerode

Dissonanz und Harmonie

Leben und Tod
Aufbau und Zerstörung
Gott und Teufel

Irgendwann erlischt auch die Kraft der Harmonie und stirbt.
Sie fällt kraftlos in sich zusammen und das Kartenhaus stürzt ein.

Ist aber Tod und Zerstörung das Ende?

Oder gibt es eine neue Harmonie, ein neues Bauwerk, einen neuen Baum?
Gibt es eine neue Melodie des Lebens und wer ist der Sänger?

Ist es ein ewiges Rad, daß sich dreht, oder gibt es Anfang und Ende?

Die Materie ist ewig, sagen die Physiker Und die müssen es ja wissen.

Aber gibt es denn nichts jenseits? Einen Weltenlenker?

Über Gott konnte uns Buddha nichts sagen – er wusste nichts über ihn.